Ziel entwicklungssensibler Sexualpädagogik
Das Ziel der Entwicklungssensiblen Sexualpädagogik ist an der Frage orientiert, wie wir als Pädagogen den jungen Menschen bei der Integration seiner Geschlechtlichkeit und Sexualität so begleiten können, dass ihm Sexualität in seinem Leben gelingt. Damit der Studierende das Ziel der entwicklungssensiblen Sexualpädagogik theoretisch wie praktisch versteht und umsetzen kann, wird entlang nachfolgender Stichworte gearbeitet.
1. Gelingende Sexualität
Der Studiengang wurde nicht von Theoretikern, sondern von Praktikern entwickelt. Sie blicken zurück auf eine beinahe 20jährige Erfahrung der Sexualberatung. Also der Beratung von Jugendlichen, von verliebten und verheiraten Menschen oder von Menschen, die mit ihrer Sexualität und ihren sexuellen Impulsen Schwierigkeiten hatten. Dabei machten sie in der Praxis der Sexualberatung eine Beobachtung: Die Ratsuchenden klagten alle darüber, dass ihnen Sexualität nicht gelang. Was aber nicht gelang hatte weniger mit der Sexualität zu tun, die wir oft mit Geschlechtsverkehr gleichsetzen, sondern mit den anderen Faktoren, die die Sexualität umgeben: Der Partnerschaft und der Beziehungsfähigkeit; der Identität als Frau oder als Mann und den lebensgeschichtlich und gesellschaftlich vermittelten Erwartungen an die Geschlechter; den Gefühlen und Impulsen, die im Widerspruch zur eigenen Rationalität oder Moral standen.
Letztlich erkannten sie in den Fragen der Menschen die Suche nach dem, was innerhalb der Sexualwissenschaften mit dem Begriff der„gelingenden Sexualität“ bezeichnet wird.
Was aber muss ein Mensch „können“, damit ihm Sexualität gelingt? In der derzeitigen wissenschaftlichen Diskussion um Sexualität und Geschlechtlichkeit können zwei „Lernfelder“ identifiziert werden. Das eine Lernfeld speist sich aus dem gesellschaftlichen Wandel der Geschlechter. Das andere aus der Frage, wie der junge Mensch die psychische Befähigung zu einer gelingenden Sexualität entwickeln kann.
Der Wandel der Geschlechter als sexualpädagogische Herausforderung
Die eher an den Veränderungen der Geschlechterbilder ausgerichtete Forschung stellt fest, der junge Menschen muss heute verstärkt seine eigene Biografie entwickeln. Die Herausforderung ergibt sich aus dem Überangebot an gesellschaftlich und medial vermittelten sexuellen und geschlechtlichen Lebensentwürfen. Ihnen steht der junge Mensch heute gegenüber und braucht daher kognitive und psychische Fähigkeiten, um seine eigene Identität zu formulieren. Pädagogisch wird daher die Förderung der Fähigkeit zur Selbstsozialisation im jungen Menschen gefordert, u.a. durch verstärkte Biografiearbeit.
Die Förderung der psychischen Fähigkeit zur gelingenden Sexualität
Die Forschung, die sich eher mit der Frage der Sexualität an sich beschäftigt, stellt fest: Gelingende Sexualität in einer Partnerschaft ist den Menschen möglich, die die Fähigkeit entwickelt haben, Beziehung und Selbstsein einerseits und Emotionalität und Rationalität und Moralität andererseits balancieren zu können. Dazu braucht es eine sexualpädagogische Begleitung, die sich nicht allein auf Aufklärung beschränkt, sondern ihre Aufgabe auch in der Unterstützung der genannten Fähigkeiten im jungen Menschen sieht.
Was wir im Studiengang vermitteln: Menschen, die im Feld der Sexualpädagogik jungen Menschen begegnen, sollen entlang verschiedener Theorien Sexualität als komplexes Phänomen verstehen und eine wissenschaftlich basierte Einfühlung in den jungen Menschen entwickeln, um ihn im Findungsprozess seiner Sexualität und Geschlechtlichkeit zu unterstützen.
2. Was bedeutet Entwicklungssensibilität?
Als Pädagogen wissen wir: Wir können nur Gelegenheiten des Lernens schaffen. Wie das Kind oder der Jugendliche diese Gelegenheit ergreift und umsetzt, können wir nur durch ein förderliches Lern- und Arbeitsklima unterstützen. Der Rest liegt in der Freiheit des Menschen, der wir respektvoll begegnen.
Um aber ein förderliches Klima des Lernens schaffen zu können, muss man sich fragen: Wer ist der junge Mensch, den wir begleiten, überhaupt? Wie nimmt er emotional und kognitiv sich selbst, seine Geschlechtlichkeit, seine Sexualität und Beziehungen (etc.) wahr? Wie versteht er im Kontext all dieser Faktoren seiner Entwicklung so etwas wie „Sexualität“? Und: Was versteht er letztlich von dem, was ihm ein Pädagoge zum Thema Sexualität sagt?
Um diese Fragen beantworten zu können, beleuchtet die ESSP® mittels den Erkenntnissen und Forschungen aus dem Bereich der Sexualwissenschaften, der Sozialisationsforschung und der Entwicklungspsychologie die Kindheit und die verschiedenen Stufen der Entwicklung im Jugendalter. Auf dieser Grundlage nähern wir uns den emotionalen und kognitiven Voraussetzungen des Verstehens von Sexualität und der Entwicklung von Geschlechtlichkeit an. Wohlwissend, dass Wissenschaft sich nur annähern kann, nicht aber schon immer das Ganze des Menschen versteht.
In dieser Annäherung beleuchten wir all die verschiedenen Fragen, die der junge Mensch an die Sexualität stellt: Die Frage seiner Körperlichkeit, die Frage seines Selbstseins als Frau oder als Mann, Fragen seiner sexuellen Handlungsfähigkeit und Fruchtbarkeit, die Frage von Freundschaft, Beziehung, Liebe und Partnerschaft, die Frage der Abgrenzung und des Schutzes, etc.
Was wir vermitteln: In der ESSP® wird ein „entwicklungssensibler“ Blick eingeübt. Der und die Lernende wird durch Theorie und Fallarbeit sensibilisiert, die Frage der Sexualität, der Geschlechtlichkeit, der veränderten Körperlichkeit, von Beziehung und Liebe, etc. vom jungen Menschen her und seinen entwicklungspsychologischen Voraussetzungen zu denken. Denken meint aber mehr als rationales Verstehen, sondern auch Einfühlung. So soll verhindert werden, dass Sexualpädagogik am Kind oder Jugendlichen vorbei geht, ihn überfordert oder gar beschämt. Er soll vielmehr wahrnehmender Begleiter oder Begleiterin sein, der bei allem Verstehen sich vom Menschen selbst überraschen lässt. - Gleichzeitig ist der entwicklungssensible Zugang Voraussetzung für die Förderung gelingender Geschlechtlichkeit und Sexualität.
3. Was bedeutet Transdisziplinarität?
Im Stichwort „Gelingende Sexualität“ klang bereits an, dass es bei der Sexualität nie allein um „Sexualität“ geht. Denn jedes sexuelle Handeln hat immer etwas mit der Biologie, der Psyche, der sozialen Umwelt und dem Bild zu tun, das ich vom anderen Menschen und von mir selbst als sexuelles Wesen habe. Aus diesem Bild leiten sich bewusst oder unbewusst auch ethische Entscheidungen ab, die bei jedem Menschen jede Situation sexuellen Handelns begleiten.
Man kann daher sagen: In jedem sexuellen Akt des Menschen sehen wir uns einem komplexen Zusammenspiel von Biologie, Psychologie, von Rationalität und Moralität gegenüber. Eine Antwort auf das, was Sexualität oder gelingende Sexualität ist, kann daher nicht allein weder von der Biologie, der Psychologie, der Soziologie, der Philosophie, der Theologie noch der Ethik beantwortet werden.
Weil die Sexualität des Menschen nicht von einer, sondern nur von verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen verstanden werden kann, arbeiten wir „transdisziplinär“. Wir sagen damit auch: Sexualpädagogik muss immer das Ganze der Sexualität im Blick haben. Und ein Sexualpädagoge muss einem jungen Menschen helfen, sowohl die Sinnebene seiner Sexualität reflektieren zu können, wie er ihm auch Raum schaffen muss, damit er selbst die Sexualität im psychischen Kontext seines Personsein verstehen kann.
Was wir vermitteln: Die verschiedenen Themen der Sexualpädagogik werden immer von verschiedenen Disziplinen her betrachtet. Der und die Lernende soll dadurch einen umfassenden Blick auf die Sexualität und Geschlechtlichkeit erhalten. Gleichzeitig wird durch dieses Vorgehen Sexualität nicht mystifiziert, sondern auf verschiedenen Ebenen reflektierbar. Es werden dadurch unterschiedliche Zugänge eröffnet, um mit jungen Menschen thematisch an dem Thema Sexualität und Geschlechtlichkeit arbeiten zu können.
4. Resilienzorientierte Pädagogik
Durch die „transdisziplinäre Praxis“ wird ein umfassendes Verstehen der Sexualität ermöglicht. Sie wird auf der Ebene der Biologie, der Psychologie und Soziologie und der Ebene von Philosophie, Theologie und Ethik transparent. Zugleich wird dadurch der Weg für eine gesundheitsfördernde (resilienzorientierte) Sexualpädagogik eröffnet. So geht man in der Resilienzforschung davon aus, dass Menschen dann die förderlichsten Entscheidungen für ihr Leben treffen können, wenn sie die Herausforderung verstehen, vor die sie das Leben stellt; wenn sie für diese Herausforderung eine gelingende Lösung erarbeiten können und wenn sie einen Sinn darin sehen, die Lösung anzustreben.
Letztlich ist der Mensch mit seiner Sexualität immer wieder vor Lebensherausforderungen gestellt. So sieht sich der junge Mensch heute zum Beispiel gegenüber vieler sexueller Angebote aus dem Bereich der Medien. Sie sprechen in ihm verschiedene Bedürfnisse an, die er vielleicht in Bezug auf seine Geschlechtlichkeit, auf das Wie oder Was der Sexualität in sich trägt. Will der Jugendliche in einer solchen Situation eine verantwortliche und bewusste Entscheidung treffen, so muss er sein Bedürfnis und seine Sexualität selbst verstehen, er muss aus dem, was er versteht, zu einer Lösung finden und er muss der Lösung einen Sinn beimessen, denn sonst folgt er ihr nicht.
Man kann daher sagen: Je besser ein junger Mensch seine Sexualität im Kontext von Biologie und Psychologie versteht und je mehr er für seine Sexualität eine Sinnperspektive aus Philosophie und Theologie erarbeitet hat, desto eher ist ihm ein selbstverantwortetes Handeln im Bereich seiner Sexualität möglich. Die Orientierung an der Selbstverantwortung des Menschen gebietet aber, dass dem Menschen die Pluralität von unterschiedlichen Sexualitäts- und Geschlechtsmodellen vorgestellt wird. Dies muss zwar immer altersentsprechend geschehen, soll aber den Menschen in die Position eigener Entscheidung setzen.
Was wir vermitteln: Im Studiengang wird die Entwicklung einer resilienzorientierten Sexualpädagogik didaktisch und methodisch eingeübt. Dies geschieht entlang von Fällen aus der Praxis und durch konkrete Reflexion eigener sexualpädagogischer Praxis.
5. Von der Theorie zur Praxis
Damit die Stichworte „gelingende Sexualität“, „Entwicklungssensibilität“, „Transdisziplinarität“ und „Resilienzorientierung“ am Ende nicht nur Theoriehülsen bleiben, wird beim Erlernen der ESSP® die vermittelte Theorie immer gleich mit konkreter sexualpädagogischer Didaktik und Methodik verbunden. So übt sich der künftige entwicklungssensible Sexualpädagoge bei jedem Thema immer gleich in die praktische Umsetzung ein.
In der ESSP® wollen wir dem künftigen Sexualpädagogen und der künftigen Sexualpädagogin daher nicht nur Methodenbausteine zu verschiedenen sexualpädagogischen Themen an die Hand geben. Wir wollen ihn und sie vielmehr unterstützen, auf die vielfältigen Fragen von jungen Menschen kreativ, mit eigenen sexualpädagogischen Entwürfen, zu antworten. Dadurch, dass beinahe in allen Lernschritten der Weg von der Theorie zur Didaktik und Methodik beschritten wird und viele Fälle aus der eigenen sexualpädagogischen Praxis besprochen und gemeinsam reflektiert werden, übt der künftige entwicklungssensible Sexualpädagoge und die künftige Sexualpädagogin ganz automatisch den kreativen Umgang mit Theorie und Praxis.
Was wir vermitteln: Im Studiengang wird im Dreiklang Theorie, Didaktik, Methodik gearbeitet. Dieser Weg wird in den Modulen zu den unterschiedlichen sexualpädagogischen Themen beschritten und in der Reflexion von Fällen aus der sexualpädagogischen Praxis der Lernenden. Mit der Verbindung von Theorie, Didaktik und Methodik wird mit fortschreitendem Lernen immer klarer, wie die Stichworte „gelingende Sexualität“, „Entwicklungssensibilität“, „Transdisziplinarität“ und „Resilienzorientierung“ miteinander zusammenhängen und wie sie in der konkreten sexualpädagogischen Praxis umgesetzt werden können.
6. Lernen in einer kreativen Denkwerkstatt
Der Lernweg der ESSP® versteht sich als kreative Denkwerkstatt. Die Lernenden bringen ihre eigene Praxiserfahrung ein und entwickeln sie in der gemeinsamen Fachdiskussion weiter. Dadurch wird die eigene sexualpädagogische Kreativität durch die Arbeitsgemeinschaft zwischen Lernenden und Lehrenden inspiriert. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass sich der Sexualpädagoge und die Sexualpädagogin in der konkreten Arbeit mit jungen Menschen unterschiedlichen Anforderungen gegenüber sieht. Dies ist bedingt durch das gesellschaftliche und mediale Überangebot an unterschiedlichen geschlechtlichen und sexuellen Lebensentwürfen. Es genügt daher nicht, die "eine sexualpädagogische Methode" zu erlernen.
Damit kreative Denkprozesse gelingen, werden in der ESSP® verschiedene Theorien so elementar für die Praxis heruntergebrochen, dass man auch komplexe sexualpädagogische Situationen nachvollziehbar beleuchten, verstehen und dafür eine kreative Lösung entwickeln kann. Unser Motto ist: Sexualpädagogisches Arbeiten soll Freude machen!
Was wir vermitteln: In der ESSP® wird der kreative Umgang mit Theorie, Didaktik und Methodik vermittelt. Für dieses Arbeiten wurden spezielle Instrumente entwickelt, die selbst auf komplexe sexualpädagogische Situationen angewendet werden können.
7. Information - Sensibilisierung - Förderung
Blickt man auf die Geschichte der Sexualpädagogik zurück, so war sie lange auf die Informationsvermittlung im Bereich der Sexualaufklärung beschränkt. Dass Sexualität mehr ist, wird in der ESSP® mit dem Stichwort „gelingende Sexualität“ und „Entwicklungssensibilität“ angedeutet. Daher will entwicklungssensible Sexualpädagogik nicht bei der Informationsvermittlung stehen bleiben. Sie will junge Menschen entwicklungsentsprechend für die Fragen von Geschlechtlichkeit und Sexualität sensibilisieren, sie will aber auch Wege aufzeigen, wie der Sexualpädagoge und die Sexualpädagogin die Entwicklung von gelingender Sexualität fördernd unterstützen kann. Es steht dabei die Frage im Mittelpunkt, welche Fähigkeiten im Jugendlichen gefördert und unterstützt werden können und sollen, damit für ihn die Möglichkeit gelingender Sexualität greifbar wird.
Dabei müssen die Pädagoginnen und Pädagogen die schwierige Balance zwischen Pädagogisierung der Sexualität und der Ermöglichung freier Entscheidung des Jugendlichen im Blick haben. So steht im Mittelpunkt sensibilisierenden und fördernden Arbeitens die Frage, wie der Sexualpädagoge jungen Menschen einen Raum schaffen kann, in dem es ihnen möglich ist, ihre Fragen, Hoffnungen und Ängste zur Sexualität und Geschlechtlichkeit einzubringen. Und wie kann in diesem Raum ein solches „Lernklima geschaffen werden“, damit der junge Mensch sich in Richtung seiner Sexualität auf den Weg machen kann, von der er sich vermutlich wünscht, dass sie ihm gelingen soll?
Was wir lernen: Wir üben mit den Lernenden der ESSP® eine diskursive Praxis ein, in der die Balance von "Pädagogisierung" und "freier Entscheidung" genauso immer wieder kritisch reflektiert wird, wie der Umgang mit der Spannung zwischen der fachwissenschaftlichen Definition von "gelingender Sexualität" und dem Entwurf eines eigenen Verstehens von "gelingender Sexualität" im einzelnen, sich selbstverantwortenden, Menschen.
8. Gemeindepädagogik und Lebensfeldorientierung
Da Förderung die Schaffung von Räumen beinhaltet, hat entwicklungssensible Sexualpädagogik den Bereich des Lebensfeldes des jungen Menschen im Blick. Über lange Jahre war Sexualpädagogik auf den Schulunterricht begrenzt oder auf Organisationen, die mit einem sexualpädagogischen Thema in eine Jugendgruppe kommen, um diese nach wenigen Stunden wieder zu verlassen. Damit war die Sexualpädagogik wegdelegiert vom Lebensort der Jugendlichen selbst.
Da entwicklungssensible Sexualpädagogik im Dreiklang von Information, Sensibilisierung und Förderung arbeitet, will sie Räume dort schaffen, wo der junge Mensch lebt. Daher vermittelt die ESSP® auch eine gemeindepädagogische und lebensfeldorientierte sexualpädagogische Praxis und stellt sich der Frage, wie sexualpädagogische Arbeit im Kontext von offener Jugendarbeit, von Schulsozialarbeit, von Streetworking, etc. umgesetzt werden kann.
Was wir lernen: Der und die Lernende erhält Instrumente an die Hand und lernt Konzepte kennen, mit denen er Sexualpädagogik lebensfeldorientiert arbeiten kann. Dabei lernt er Formen der unaufdringlichen Begleitung junger Menschen kennen und wie die Förderung von gelingender Sexualität im Feld offenen Arbeitens möglich ist.
9. Selbstreflexion der sexualpädagogisch Handelnden
Entwicklungssensible Sexualpädagogik folgt dem Grundsatz: Man muss zuerst bei sich gewesen sein, bevor man zum anderen geht. Daher ist Selbsterfahrung im geschützten Rahmen der Ausbildung unerlässlich. Die Erfahrung zeigt, dass Selbsterfahrung nicht nur in bewusst dafür vorgesehenen Zeiten der Reflexion geschieht, sondern ständig. So fordert der vermittelte Stoff nicht nur das Verstehen heraus, er fordert immer zugleich das innere Erleben.
Daher arbeiten wir in einer kleinen Lerngruppe, wo in Gemeinschaft der Austausch und zum Teil die Bearbeitung eigener Entdeckungen möglich ist. Die leitenden Dozenten des Studiengangs stehen den Studierenden bei Fragen zur Verfügung oder können sie auf weitergehende Hilfe verweisen.
Es hat sich gezeigt, dass aus der Mischung zwischen intellektueller, persönlicher und geistlicher Bearbeitung eine tragende Gemeinschaft unter den Lernenden entsteht, die zu persönlichem Wachstum führt. Persönliche Reife aber ist notwendig, wenn man in anderen die Förderung einer selbstverantworteten und gelingenden Sexualität anregen will.
Was wir tun: Die Lernenden treffen auf ein Lernklima, in dem sie selbst vorkommen und wo die Chance besteht, sich selbst zu verstehen. Diese Erfahrungsprozesse sind in eine intellektuelle, reflektierende und geistliche Gemeinschaft eingebettet.