Unser Ausgangspunkt: Begegnung swap_horiz

Wir sind ein Team von Menschen, für die Sexualpädagogik mit dem ganzen Menschen zu tun hat und die sich 2010 aufgemacht haben, die Form der entwicklungssensiblen Sexualpädagogik zu entwickeln. Ausgangspunkt dafür waren Begegnungen mit Menschen in allen Lebensaltern. Wir trafen sie in Jugendgruppen, Schulklassen, in christlichen Gemeinden, in der Sexualberatung und im Setting von Psychotherapie. Als Team teilen wir die Erfahrung, dass die Menschen sich in ihrer Sexualität und Geschlechtlichkeit vor viele Fragen gestellt sehen. Da ist nicht nur die Frage junger Menschen nach Aufklärung, die sicher ein wichtiger Bereich der Sexualpädagogik ist. Sondern da sind Fragen ganz persönlicher, innerer Natur: Wer bin ich in meiner Geschlechtlichkeit als Frau und als Mann? Wie kann ich meinen Körper annehmen und integrieren? Wie kann ich mein sexuelles Begehren, meine innerste Sehnsucht nach Liebe und Annahme, verstehen? Wie kann ich meine Bedürfnisse nach Liebe in einer Beziehung teilen, in der auch der andere Bedürfnisse hat, die meinen manchmal entgegenstehen? Wie kann ich mit den Anforderungen der Gesellschaft, meiner Familie, meiner Peers, etc., an meine Sexualität und Geschlechtlichkeit umgehen? Wie kann ich meine Sexualität und Geschlechtlichkeit als mein Eigenes finden und entwickeln? Welcher Theorie von Sexualität soll ich folgen? Derjenigen, die sagt, alles ist möglich? Oder derjenigen, die mir hilft, in lebenslanger Treue zu einem Partner oder Partnerin zu leben?

Unser Hintergrund: Bei uns selbst anfangen

Auf der Homepage eines "Instituts" ist es unpopulär, seinen eigenen, lebensgeschichtlichen Hintergrund zu erwähnen. Denn vom Professionellen wird die Abstinenz zur eigenen Person verlangt. Nach unserer Auffassung ist professionelle Abstinenz aber nur möglich, wenn man sich vorher selbst ehrlich ins Gesicht geschaut hat. - Daher sollen Sie als Besucher unserer Homepage wissen, was unser Hintergrund ist.

Viele Mitglieder unseres Teams kommen aus einem christlichen Hintergrund. In unserem eigenen Leben sahen wir uns selbst aber mit vielen der Fragen konfrontiert, denen wir auch bei Menschen begegneten. Vielleicht und gerade wegen unseres christlichen Hintergrunds sahen wir uns über eine lange Strecke unseres Leben mit diesen Fragen alleingelassen. Antworten, die wir erhielten, waren entweder moralische Verhaltensanweisungen oder waren auf sexuelle Aufklärung begrenzt. In diesen Antworten konnten wir uns nicht finden. Denn sie beantworten nichts von den Gefühlen, Bedürfnissen und Sehnsüchten, die wir in uns selbst vorfanden. Jeder von uns entschied sich daher an irgendeinem Punkt seines Lebens, bei sich selbst anzufangen. Tiefer zu fragen, mit dem Ziel, die eigene Entwicklung von Sexualität und Geschlechtlichkeit zu verstehen, damit aufgedeckt werden konnte, welche Frage unsere sexuellen Empfindungen und Herausforderungen an uns als Person stellen. Auf diesem Weg mussten wir manchen Mythos hinter uns lassen, was uns in die wissenschaftliche Auseinandersetzung um die Themen Sexualität und Geschlechtlichkeit führte. - So sind wir ein Team von Wissenschaftlern, aber zuerst ein Team von Menschen, die sich zuerst selbst begegnen mussten, um anderen begegnen zu können. - Wie Martin Buber schon sagt: Der Mensch muss sich zuerst selbst begegnen, ehe er sich zum anderen aufmacht.

Das Herz unseres pädagogischen Denkens: Der Mensch als Person

In der Begegnung mit Fragen unserer eigenen Sexualität und Geschlechtlichkeit und in der Begegnung anderer Menschen haben wir festgestellt: Theorien können nur begrenzt auf das Erleben eigener Geschlechtlichkeit und Sexualität Antwort geben. Zwar können empirische Untersuchungen manche Phänomene erhellen. Sie können Kausalitäten herstellen. Sie können auch sexuelle Entwicklung erklären. Aber letztlich sind sie nicht mehr als Angebote an den Menschen. So glauben wir: Die höchste Aufgabe von Theorien ist, gute Fragen an den Menschen zu stellen.

Denn Geschlecht und Sexualität gehören zum Innersten der Person eines Menschen. Am Ende darf im Leben eines Menschen keine Theorie darüber entscheiden, wie jemand Sexuelles und Geschlechtliches lebt. Sondern allein der Mensch als Person selbst. Denn der Mensch ist deshalb Person, weil er der einzige ist, der sich selbst besitzen und sich daher selbstverantwortlich vorstehen kann. So lehrt es die vom Christlichen herkommende Anthropologie der Person seit Augustinus. - Als Team engagieren wir uns daher für eine personalistische Sexualpädagogik. Auch wenn sie im Umfeld der jüdisch-christlichen Theologie und Philosophie ihren Ursprung hat, so ist sie heute mit der Betonung der "Würde des Menschen" allgemein anerkannte Grundlage unserer Gesellschaft.

Unsere Leidenschaft: Mensch erkenne dich selbst!

Unsere Arbeit ist von der Leidenschaft getragen, dass jeder Mensch sich selbst erkennen muss. Das ist das größte Vorrecht, das dem Menschen mitgegeben ist. Daher ringen wir in unserer Sexualpädagogik immer wieder um die Frage, wie pädagogisch Räume so zu gestalten sind, damit der Mensch sich selbst begegnen und sich im Innersten seiner Sexualität und Geschlechtlichkeit erkennen kann. In diesem Ringen unterziehen wir uns immer wieder der Selbstkritik. In der Folge überprüfen wir immer wieder neu unser wissenschaftliches Herangehen und unsere praktische sexualpädagogische Arbeit. Denn im Letzten kann der Mensch nur sich selbst, in der Freiheit seines Personseins, Antwort geben auf das, was ihm in seiner Sexualität und Geschlechtlichkeit entgegenkommt.

Weil wir glauben, dass sich der Mensch nur selbst erkennen kann, gehen wir auch kritisch mit wissenschaftlichen Theorien oder Entwürfen angewandter Sexualpädagogik um. Denn zu oft ist der Bereich von Geschlecht und Sexualität Opfer von Ideologisierung gewesen. Damit der Mensch sich aber selbst erkennen kann, muss er auch erkennen können, welches Menschenbild ihm durch verschiedene Theorien über Sexualität und in diversen Angeboten der Gesellschaft angeboten werden. Unsere Leidenschaft dabei ist: Alles zu tun, dass der Mensch von der Frage eigener Selbsterkenntnis nicht entfremdet wird.

Der Mix macht es: Unterschiedliche Professionen

Wir als Team vertreten unterschiedliche Professionen. Wir kommen aus den Bereichen Pädagogik, Sexualpädagogik, Sexualwissenschaften, Psychologie und Entwicklungspsychologie, Soziologie, Philosophie, Theologie. All diese Personen verfügen gleichzeitig über z.T. langjährige Erfahrungen im Bereich Sexualberatung und Sexualpädagogik. Neben der Praxis arbeiten sie zum Teil an eigenen Forschungsprojekten der pädagogischen Psychologie oder praktischen Theologie mit Schwerpunkt Sexualpädagogik.

Das Team wird ergänzt durch Fachwissenschaftler aus dem Bereich der Philosophie, Theologie und philosophischer und theologischer Anthropologie, sowie Psychologie, Psychiatrie, Sexualwissenschaften, Kulturwissenschaften, u.v.a.m. - In der Begegnung mit unterschiedlichen Fachwissenschaftlern verwirklichen wir den kritischen Diskurs und die ständige Evaluation unseres Ansatzes.

Wir machen ein Angebot: Ausbildung

Neben der Weiterentwicklung der entwicklungssensiblen Sexualpädagogik und der eigenen Praxis der Sexualberatung und Sexualpädagogik, arbeitet das Team aktiv bei der Entwicklung und Durchführung des Studiengangs "Leib - Bindung - Identität - entwicklungssensible Sexualpädagogik ESSP®" mit, der in Kooperation mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz und der Initiative Christliche Familie durchgeführt wird.

Daneben führen die Mitglieder des Teams Schulungen zu unterschiedlichen Themen der Sexualpädagogik durch.